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"Let's go out of this hell ..."

Die Worte einer jungen Sozialarbeiterin, die mich als Dolmetscherin begleitete. Es war ihr erster Besuch in einer der Flüchtlingsunterkünfte und sie hatte das Pech, dass es tatsächlich eine der schlimmsten war, die auch ich bisher besucht habe. Es ist nicht nur der Rand der Stadt, inmitten eines riesigen Industrieruinenfeldes, es ist auch der Rand der Gesellschaft, von dem niemand weiss und auch niemand wissen will.

Auf der Treppe traf ich Emgard für einige Sekunden, sie dankte mir, dass ich sie fotografiert habe. Ein ganz klein wenig Aufmarksamkeit im Halbdunkel.

Später in Ihrer Wohnung erzählte sie von ihrem Sohn, der in Karabakh in einem Panzer verbrannt ist und dass sie danach fast zehn Jahre die Sprache verloren hat. Erst seit einiger Zeit kann sie wieder sprechen - aber für ihren Beruf als Lehrerin ist es nun zu spät.

Emma lebt auch seit 25 in einem Zimmer ohne Küche, ohne Toilette, ohne Bad. Seit dem Unfalltot ihres Sohnes und der Schwiegertochter vor sieben Jahren teilt sie das Zimmer, ungefähr 4x2,5 Meter,  mit ihrer Enkelin, die während unseres Gespräches aus der Schule nach Hause kam. Äusserlich kein Unterschied zu den gut gekleideten Mädchen in Yervans City - aber welches Leben hat sie hinter sich, welches vor sich?

Seda, 85, blind, liegt nur noch im Bett. Der Fernseher steht noch da, ist aber ausgeschaltet. Als meine Begleiterin mir die Tür zeigt und sagt, dass diese nicht mehr schliesst bemerkt Sea trocken: hier schliesst keine Tür mehr ...

 

How to get out of here ...

 

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